Iron Maiden, 21.06.23 Hannover ZAG Arena (Support: The Raven Age)
Iron Maiden luden in die ZAG-Arena in Hannover ein. Die ZAG-Arena fasst zwischen 11.000 und 12.000 Zuschauer und ist auf dem Messegelände in Hannover. Parkplätze sind daher genug vorhanden. Die sind zwar nicht gratis, aber immerhin teilweise geöffnet.
Radakteuer: Nana
Bilder: keine (siehe Anmerkung)
Info und Contentseite(n): Iron Maiden (HP), The Raven Age (HP)
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Anmerkung: Durch die Fotoregeln dürfen wir hier keine Bilder vom Konzert zeigen. Redakteurin Nana war privat auf dem Konzert und die gemachten Bilder dürfen professionell nicht verwendet werden.
Eine Entsprechende Anfrage für Dortmund ist auf dem Weg gebracht, und wir hoffen euch dann auch entsprechende Live-Bilder zeigen zu können.
Der Eintritt schlug mit rund 100 € zu Buche. Das ist kein Schnäppchen. Insbesondere, wenn man sich das Alter der Bandmember verdeutlicht und nicht sicher sein kann, wie viel Show die Herren noch auf die Bühne zaubern können.
Der übliche Stand mit Shirts und Merch durfte nicht fehlen. T-Shirts waren mit 45 € nicht günstig. Die beiden angebotenen Hoodies kosteten jeweils 90 €. Mehr als einmal war zu vernehmen, dass die Preise zu hoch waren und etliche Fans desewgen auf den Kauf verzichteten.
Negativ fiel auch bei Iron Maiden auf: Die Shirts sind made in Bangladesh, die Größe endet bei 2XL und Shirts von der Vorgruppe sind erst gar nicht zu bekommen.
Gerade eine Band wie Iron Maiden müsste doch wissen, dass einige Metalfans inzwischen ein Bierbäuchlein zu verzeichnen haben und daher die Größen 3-5XL durchaus gefragt werden. Viele Fans wurden an dieser Stelle grob enttäuscht.
Die Supporter von The Raven Age traten pünktlich um 19:30 Uhr an, dem Publikum einzuheizen. Nur war es ein sehr heißer Sommertag und viele Fans warteten vor der Halle oder am kühlenden Bierausschank auf den Hauptact der Show.
Dennoch gaben die Jungs von The Raven Age fast eine Stunde alles. Das Gesamtwerk kam etwas monoton daher, obwohl der ein oder andere Song geboten wurde, bei dem das Publikum hervorragend hätte mitgehen können. Eventuell lag es aber auch einfach daran, dass der Sound nicht besonders gut abgemischt erschien.
Um kurz nach 21 Uhr war es dann soweit. Oder auch nicht. War es ein Intro oder wurden doch nur Songs vom Band gespielt? Gehört es schon zur Show oder ist es eher nicht Teil davon? Es war irgendwas dazwischen, während der diensthabende Physiotherapeut die Jungs von Iron Maiden hinter der Bühne noch schnell aufwärmte. Das war dann doch deutlich zu sehen, wenn man leicht seitlich einen Blick erhaschen konnte.
Die Halle war voll bis auf den letzten Platz. Die Stimmung war wie gewohnt gut und im Unterschied zu Konzerten von anderen Bands, sehr locker.
Auf der Bühne lieferten die Herren dann aber Einges ab. Die Show startete mit „Caught Somewhere in Time“Agil, wie eh und je übertrug sich die Freude an der Show dann schnell auf das Publikum. Es entwickelte sich eine Metalparty der wunderbaren Art. Auch nach so vielen Jahren ist die Spielfreunde deutlich zu merken.
Es wurde jüngst Kritik laut, dass Bruce Dickinsons Stimme altersbeding abbaue und dünner werde. Das kann ich nicht bestätigen. Es sieht aus wie Iron Maiden und des klingt auch wie Iron Maiden.
Trotz der heißen Temperaturen zog die Band die Show mit guter Laune durch, alle Outfitwechsel wurden durchgeführt, obwohl das bei der Hitze sicherlich kein Spaß war.
Kleinere technische Pannen kommen immer vor. Keiner kann was dafür, wenn ein Verstärker den Dienst quittiert oder andere Kleinigkeiten nicht optimal laufen. Aber – und da macht sich die langjährige Bühnenerfahrung bezahlt – die Jungs wissen, wie man sowas gekonnt überspielt. Hier ein Solo etwas länger, um zwischendurch was zu trinken, da ein Rookie, der schulterzuckend versucht technische Probleme in den Griff zu bekommen. Iron Maiden bringt sowas nicht aus der Ruhe. Obwohl…welche Ruhe eigentlich? Die Jungs gaben Gas! Vollgas!
Egal ob „The Prisoner“, „Heaven can Wait“ oder „Days Future Past“, bei jedem Song gaben Iron Maiden alles.
Die Bühne selbst war ausgesprochen simpel in U-Form gehalten, rechts und links hinter dem Aufbau zwei Aufgänge, damit das „U“ auch von ben begangen werden konnte. Die Hintergründe wurden zum jeweiligen Song getauscht. Positiv ist zu bewerten, dass es sich nicht um eine Diashow handelte, sondern die Hintergründe jeweils gedruckte Leinwände/Stoffbahnen waren. Das Bühnensetting war insgesamt sehr gut Durchdacht.
Recht und links waren zwei große Leinwände, die die gesamte Show über Detailaufnahmen lieferten. So konnten auch Fans, die weit hinten standen, ordentlich was sehen. Und da gab es Einiges zu sehen. Hobbygitarristen hatten die Chance, Profis sehr schön im Detail auf die Tricks zu schauen, wer sich mit Gesag beschäftigt, konnte sehr gut verschiedene Gesangstechniken ausmachen. Die Hobbydrummer hatten allerdings nicht so viel zu sehen. Die Drums waren in einer Art Drumburg in Erkerform versteckt und daher leider schlecht zu sehen.
Iron Maiden sind beileibe keine alten Leute, die vor mehr als 40 Jahren angefangen haben Krach zu machen und damit reich geworden sind. Es steckt schon eine Menge Substanz in dem, was die Band da macht.
Auch die Fans trugen Ihren Teil bei und feierten was das Zeug hielt. Das fiel auch nicht schwer, da die Band stetig mit dem Publikum interagierte. Immer wieder große Gesten, einige Worte oder Ähnliches. Die Verbindung zu den Fans stand. Wenn dann 11.000 Fans „Fear of The Dark“ aus vollem Halse mitgröhlen, braucht es dann auch keinen Verstärker mehr.
Eddie durfte natürlich nicht fehlen und schlufte dann und wann über die Bühne. Mehr Show braucht es schlicht nicht. Die Bühnenpräsenz von Iron Maiden ist imposant, die Agilität erstaunlich und die Musik, tja, was soll man dazu sagen? Es spricht für sich. Da braucht es kein Tammtamm, keine Statisten und keine aufwändige Bühne. Iron Maiden kommen ganz OldSchool auf die Bühne, liefern eine gute Show ab, die ihr Geld wert ist und das reicht.
Es kam nicht die Idee auf, dass die Band sich auf dem großen Namen ausruht. Ganz im Gegenteil. Die Band stand konsequent von kurz nach 21 Uhr bis 22:52 Uhr auf der Bühne, wobei eine Zugabe inbegriffen war und wurde einfach nicht müde, Spaß an der Sache rüberzubringen und die Halle völlig abzurocken. Dementsprechend ging das Publikum auch mit und die Stimmung wurde immer besser.
Ein wenig schade: „Run to the Hills“ wurde nicht gespielt. Aber das ist in Ordnung. Die Band kann den Song bestimmt kaum noch hören und gelaufen waren Iron Maiden an diesem Abend mehr als genug.
Fazit:
1. Großartige Größen des Genres, die man einfach gesehen haben muss.
2. Spielfreude, Agilität und Können sind keine Frage des Alters, sondern der inneren Einstellung.