Das familiäre Musikzentrum Hannover hat wieder einmal zu einem wunderbaren Metalabend geladen. Wie immer war die Stimmung bereits in der Warteschlange gut bis prächtig. Mit einem Ticketpreis von 25 € im Vorverkauf und (30 € Abendkasse) ist auch für den mittleren Geldbeutel jede Menge Metal drin.
Ein Merch-Stand mit einer recht großen Auswahl an Shirts und Weiterem für beide Bands darf natürlich nicht fehlen. Im Musikzentrum Hannover ist es – je nach Band- meist auch kein Problem sich die erstandenen CDs kurzerhand signieren zu lassen. Da jedes Shirt die coronagebeutelten Bands unterstützt und der Ticketpreis mehr als fair war, wird von mir gleich mal ein Shirt erstanden.
Radakteuer Text + Fotos: Nana
Info und Contentseite(n): Vision of Atlantis (HP), Autumn Bride (HP)
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Mit Autumn Bride betrat dann eine Band die Bühne, die weiß, wie man sich Gehör verschafft. Die Frontfrau Suzy bringt eine tiefe, voluminöse, röhige Stimme mit. Im Gegensatz zu vielen anderen Sängerinnen bringt Suzy diese raue Stimme aber auch live sehr gut auf die Bühne. Der schnurrende Sound braucht kein Keyboard, sondern hat aus sich selbst heraus eine mitreißende Stärke. Da die Band ihr Debutalbum erst 2021 veröffentlicht hat, war die Songauswahl entsprechend vorgegeben. Das hat die Stimmung aber nicht beeinträchtigt. Die Band hat eine große Energie freigesetzt und richtig Power gegeben, was sich auch auf das Publikum übertragen hat. Die Agilität auf der Bühne ist bemerkenswert. Die übernervöse Lightshow hätte es dazu gar nicht gebraucht. Wer die Gelegenheit hat, diese Band live zu erleben, sollte es nutzen! Nächste Gelegenheit: Wacken 2023!
Nach einer Umbaupause und dem Aufstellen mehr als eines Fasses, was für zwei Philosophen als Behausung ausgereicht hätte, enterten dann sehr gut gelaunte Visions auf Atlantis Piraten die Bühne.
Der Sound ertönte in gewohnt hoher Qualität der Location. Allerdings hätte das Mikro der Frontfrau Clémentine Delauney etwas lauter eingestellt sein dürfen. In den Duetts verschwand die Stimme manchmal etwas hinter Gesang, Bass und Gitarre, was sehr schade ist. Auch in den Passagen, die sie allein sang, kam die Stimme teilweise etwas dünn rüber, was sie aber eigentlich nicht ist, denn schließlich ist Clémentine Delauney eine Sängerin, die durch Qualität überzeugt.
Die Show war sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Schon die Drums sind im Piratenstil gehalten worden. Sogar die Trinkbecher der Band waren fein auf das Setting abgestimmt.
Die musikalischen Freibeuter der Meere interagierten gut miteinader, aber auch sehr schön mit dem Publikum und boten so eine unterhaltsame Show.
Musikalisch hatten sich die Piraten so einige Gedanken gemacht. Visions of Atlantis kann auf eine über 20-jährige Bandgeschichte und damit auf das ein oder andere Album zurück blicken.
Die Band hat einen Kaperfahrt durch alle Alben abgeliefert. Egal, ob „heros of the dawn“, „nothing lasts forever“ oder wesentlich ältere Songs. Aber natürlich stand das aktuelle Album etwas mehr im Fokus. Da wundert es nicht, wenn bei „clocks“ die Post abgeht oder bei „Freedom“ die Crowd gleich mal aus vollem Hals mitsingt und die Band stimmkräftig unterstützt. Die Stimmung war einfach unbezahlbar.
Kurzum: Für jeden Fan war etwas dabei, egal, ob man der Band bereits seit Jahrzehnten folgt oder sie erst frisch entdeckt hat.
Etwas verwirrend war dann die Aufforderung zum Rudern, obwohl Piraten eigentlich segeln. Und nach dem ein oder anderen Bier, war die Idee sich zum Rudern hinzusetzen für einige Fans auch eher eine Herausforderung. Spaßig war es trotzdem.
Interessant war die Ankündigung, dass die Band sich nun an die Arbeit eines neuen Albums macht. Man darf gespannt sein, ob man der Piraterie treu bleibt oder sich noch einmal umorientiert.
Da die Band niemals ohne Zugabe entlassen wird, gab es auch noch diese. Und somit war der wunderbare Abend abgerundet.
Fazit: 1. Qualitativ hochwertiger Metal, den man sich nicht entgehen lassen sollte!
Fazit: 2. Das 8. Weltmeer besteht definitiv aus Bier!
P.S.: Wer auch immer den Plüschkraken mitgebracht hat: Ich habe Fragen…