Xandria – The Wonders Still Awaiting
Erscheinungsdatum: 03.02.2023
Nachdem die Band 2017 ein wenig Trouble hatte, war es ruhig um Xandria geworden. Die Band, die es damals bereits seit rund 20 Jahren gab, zog sich zurück.
Nun war es nach über sechs Jahren endlich an der Zeit, die Arbeit wieder aufzunehmen und sich an ein neues Album zu machen. Der musikalische Kopf der Band, Marco Heubaum ließ die Band in völlig neuer Besetzung einen Neuanfang wagen.
Mit „Two Worlds“ setzt die neue Formation gleichen einen epischen Song mit Überlänge an den Anfang, bei dem das Intro ruhig einschwebt, aber der satte Sound nicht lange auf sich warten lässt.
Schaut dazu auch das Interview mit Marco und Baalphemor.
Mit Ambre Vourvahis als neuer Frontfrau hat die Formation eine passende Wahl getroffen. Ihre Stimme erinnert an die frühen Zeiten der Band und passt sich hervorraged an den typischen Xandriasound an. Man darf auf die Interpretation der früheren Songs bei Liveauftritten gespannt sein. Trotzdem hat die neue Frontfrau einiges zu bieten und bringt eigene Größe und einiges an Können mit.
Weiter geht es mit „Reborn“. Ein Song, der handwerklich ein wenig an frühe Werke von Krypteria erinnert.
Bei „You will never be our god“ ft. Ralf Scheepers erhält die Band stimmlich hochwertige Unterstützung. Das Duett im Midtempo ist durchaus gelungen wobei beide Stimmen einen großartien Gegensatz bilden und doch harmonieren.
Der dann folgende Titelsong des Albums kommt allerdings etwas sehr brav daher, entfaltet nicht wirklich eine mitreißende Energie und ist leider sehr vorhersehbar.
Mit „Ghosts“ wird es dann wieder etwas wacher. Das Tempo geht hoch und der Sound wird insgesamt wieder etwas epischer.
Dann wird es Zeit für die Ballade „Your Stories I’ll remember“. Die Band greift – genau wie beim später folgenden Song „Paradise“ tief in die Trickkiste, holt die Streicher raus und untermalt das Ganze mit verspielten Gitarrenlinien. Zwar sind die Melodien eingängig, aber nicht so, dass man direkt daran hängen bleibt und den Song gleich nochmal hören will. Die Songs sind solide und bleiben dem ganz eigenen Xandria-Sound treu.
Mit „Mirror of time“ und „Illusion is their name“ wird es schließlich auch wieder deutlich metaliger.
„Astèria“ führt das duchaus gelungene Gesamtwerk dann wieder mit einem epischen und überlangen Song zu einem Ende.
Mit 13 Songs haben Xandria nicht an Masse gegeizt und man erhält ordentlich Metal fürs Geld. Die neue Besetzug kann sich sehen lassen. Allerdings besteht die Tendenz die Gitarrensoli recht früh in den Songs anzusiedeln und kurz zu halten. Ein wenig mehr Mut, das ein oder andere Gitarrensolo länger oder noch elanvoller zu gestalten, wäre bei der angelegten epischen Breite sicherlich nicht falsch gewesen.
Besonders gelungen ist das Arangement der einzelnen Songs untereinander. Schnelles und Langsameres wechselt sich gut ab, sodass das Album im Ganzen abwechslungsreich gestaltet ist.
Die Scheibe wird durch einen vierzigköpfigen Chor, das Sofia Session Orchestra und den Einsatz von Ally Storch (Subway to Sally) an Geige und Cello einfach episch. Dennoch bleibt der typische Xandria-Sound im Kern gut erhalten. Allerdings wurde dieser sinnvoll weiterentwickelt ohne sich selbst zu verlieren.
Alles in allem eine gelungene und empfehlenwerte Scheibe, die sowohl altgedienten Fans, als auch Neuentdeckern Spaß machen wird.
8/10
Tracks:
1. Two Worlds 7:08
2. Reborn 5:13
3. You Will Never Be Our God 5:11
4. The Wonders Still Awaiting 4:59
5. Ghosts 5:26
6. Your Stories I’ll Remember 6:21
7. My Curse Is My Redemption 5:03
8. Illusion Is Their Name 5:07
9. Paradise 5:02
10. Mirror of Time 6:41
11. Scars 4:07
12. The Maiden and the Child 4:54
13. Astèria 9:08